Freitag, 1. November 2013

Exkurs: Es geht immer schlimmer

Als kleiner Motivationsschub für alle, die denken, wir Fernstudis haben es am schwersten.

Es geht definitiv schlimmer!

Natürlich haben wir die große Last zu tragen uns das meiste selbst beizubringen. Aber ich darf euch mal von dem Studium meiner Freundin berichten, Sie studiert industrielles Produktdesign und Maschinenbau in Venlo, Niederlande. Und genau das ist auch das Problem. Niederländische Hochschulen haben es (habe ich mir sagen lassen) so an sich, mit Organisation nicht besonders zu überzeugen.

Als sie ihr Studium begann, wurde ihr versprochen, dass alles auf deutsch stattfindet. Mittlerweile sieht es aber so aus, dass ihr Studium fast nur noch auf Niederländisch und Englisch läuft (und das für stolze 2000 € im Jahr). Also muss sie nicht nur die Sachen an sich verstehen, sondern vorher auch noch im Kopf übersetzen. Ganz ehrlich: Da hätte ich keine Lust zu. Dazu kommt, dass die Klausuren nur ca. 1,5 ECTS (unsere geben 10 ECTS) geben. Das heißt, die niederländischen Studenten müssen durchschnittlich 15-20 Klausuren pro Jahr schreiben. Und das Lernen dann auf Basis Niederländischer oder Englischer Skripte. Auch da hätte ich definitiv keine Lust zu. Auch nicht als Vollzeitstudent. Trotzdem hat sie es geschafft, das erste Jahr mit Cum Laude (mit Auszeichnung) als einzige von 2 in diesem Jahr zu bestehen.

Also denke ich, können wir mit unseren rein-deutschen Skripten, wenn auch manche (welches meine ich wohl? BWL?) nicht besonders gut sind, ganz zufrieden sein. Und auch mit unseren 2 Klausuren im Semester erscheint unser Studium plötzlich machbar und leicht, wenn man mit den Niederländern vergleicht. Der einzige Unterschied ist natürlich, dass die Klausuren bei uns eine höhere Tragweite haben, weil bei Nichtbestehen direkt das ganze Semester für die Katz ist. Aber naja. Alles in allem haben wir Fernstudis es glaube ich doch ganz gut :)

2 Kommentare:

  1. Ich glaube der Vergleich von einer zu meheren Klausuren hängt. Weil bei nur einer Klausur hat man keinen Freiraum sich zu verbessern (oder zu verschlechtern), weiterhin muss man an einem Tag alles wissen abrufen was man in 6 Monaten gelernt hat. Bei nur mehreren kleinen Klausuren ist es "nur" das der letzten Wochen. Ich persönlich hätte zumindest gerne mehrere Klausuren statt einer Großen!

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  2. Zuerst einmal muss man sagen, dass ein Studium heutzutage, egal wo und wie, kein Zuckerschlecken ist. Für den einen sind wenige Klausuren angenehmer, für den anderen viele. Ich kann aus Erfahrung nur sagen, dass ich dir 20 Klausuren gerne gegen 4 tauschen würde. Durch das ständige Abfragen hat man nicht die Chance sich so intensiv mit den Modulen auseinander zu setzen und steht das ganze Jahr unter Strom. Eine vorlesungsfreie Zeit gibt es nur im Sommer (4 Wochen) und nach Feiertagen darf man in den Niederlanden garnicht erst fragen... Und bei den Klausuren bleibt es ja nicht. Alle 7 Wochen müssen mehrere zeitintensive Projekte und verschiedenste praktische Module abgeschlossen und eingereicht werden.
    Aber etwas Gutes hat der Dauerstress natürlich: Ich kann im Arbeitsleben damit umgehen, keine Freizeit zu haben ;)

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